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Zu Gast beim Podcast Lotsenfunk

Die Agentur echolot public relations hat mich zu ihrem Inhouse-Podcast Lotsenfunk eingeladen. Mit Gastgeberin Alice sprachen wir unter anderem über die Geschichte und Entwicklung von Kessel.TV in den letzten 15 Jahren und warum man das überhaupt tut (wegen Stuttgart) und wie wir es das genau tun (ohne Plan und Strategie). Mehr im Podcast, thanks for having us, Stuttgart Vaihingen-Liebe forever.

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Eine Woche im März 2020: Longread für Kessel.TV

Für meinen Blog Kessel.TV habe ich DIE Woche im März 2020 Revue passieren lassen: Von Geburtstag feiern am 7.3.2020 bis Gastro-Lockdown-Pressekonferenz am 13. März im Rathaus, von letzter DJ-Gig in der Schankstelle bis in Wohnungen rumhocken. Hier geht’s zum Text.

An dieser Nacht vom 7. auf 8. März haben wahrscheinlich sehr viele Menschen in Stuttgart (und in ganz Deutschland) zum letzten Mal in einem Club oder Bar gefeiert, also gefeiert im Sinne von: 

Der Zustand in einem vollen (fully packed) Raum ändert sich permanent und hochagil-dynamisch, unzählige Körper bewegen sich wie Moleküle chaotisch-zufällig durch diese Zone, die typischen Vergleiche aus der Chemie müssen jetzt fallen, die Hitze steigt, Siedepunkte werden erreicht, DIE STIMMUNG IST AM ÜBERKOCHEN, jaaaaaaaaaaaaaaaaa das ÜBERKOCHEN, danke an alle und vor allem immer wieder danke an ubo. 

Diese bewusst räumlich-chaotischen Zustände des Nightlifes, wie wir sie alle kennen und höchstwahrscheinlich lieben (wer sie nicht kennt und liebt, soll weiter auf seinen ETF-Sparplan wichsen), wurden im Zuge des Gastro-Reopenings im Frühjahr und Sommer 2020 durch die Zuweisung eines Sitzplatzes aufgelöst (zumindest in der Theorie). 

Von nun an galten feste Laufwege und starre Strukturen. Gehen sie bitte direkt zur Toilette und kehren danach umgehend zu ihrem Platz zurück. Ups sorry, dass ich dir gerade zu nahe kam, gar kein Problem, wo sitzt ihr denn, ach da drüben, winkewinke, schau mal, die Ann-Sophie und der Bene hocken dort, hallo! Kein Körper-Chaos. 

Keine swinging Moleküle mehr. Wir wurden zu runtergekühlten Sitzsäulen (degradiert). Ade Siedepunkte. Ade Überkochen. Das finde ich wiederum gut. Das Nachtleben hat in den letzten Jahrzehnten, zumindest textlich, viel zu oft ÜBERGEKOCHT. 

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Blogtexte für Agentur Hochburg

The Hochburg and me, da ist schon eine ziemlich lange Verlinkung da. Hab quasi live verfolgt, wie sich der heutige Mitinhaber Fabian „Schmutzi“ Schmutzer vom Party-Flyer-King für die gesamte Rave-Region eine eigene (ziemlich stylische aber nie stylisch-zwanghafte) Agentur aufgebaut hat: Die Hochburg. Mehrere Jahre lang hatten wir unsere Büros auch im gleichen Haus, in der Stuttgarter Theo-Heuss 26.

Im Frühjahr 2017 trennten sich zumindest räumlich unsere Wege. Die Hochburg zog die Hirschstraße, ich in die Esslinger, aber die (digitale) Vernetzung blieb weiter bestehen und wenn’s auch nur regelmässig ein Fire-Herzleaugen-Emoji auf Insta war, Zuneigung strong.

Nach dem Engagement als Texter für den Hochburg-Kunden Kieferorthopädie Miersch kam direkt das nächste Angebot, dieses Mal von der Abteilung Interne Ermittlung. Spaß, Stories schreiben über die Hochburg Inside-Aktivitäten, oder, anders gesagt, die outside des regulären Agenturgeschäfts gleiten.

Denn die Hochburg ist nicht nur ein kompaktes, dynamisches Team aus freshen, kreativen Köpfen an der Schnittstelle von Corporate Design und „digitales heute“, sondern versucht auch in anderen Bereichen (Lifestyle, Kunst etc.) mit der Hochburg-Euphorie Symbiosen und Synergien zu erzeugen oder experimentiert mit den grenzenlosen Möglichkeiten des digitalen Arbeitens.

Zwar einer fürs Phrasenschwein, aber „einfach mal machen“ ist für die Hochburg nicht nur ein beliebiges Unterarmtattoo, sondern daily Workout.

Deswegen wurde an den Homepage-Relaunch ein eigener Blog („Ein Blog hinter die Kulissen. Was uns bewegt. Was wir bewegen. Was man alles bewegen kann.“) angedockt und die ersten sechs Posts von mir geschrieben, weitere sind in Planung. Die Ansage lautete, und deswegen kam man auch auf mich: mach’s geil, darf gerne rough und edgy sein. Gerne wieder.

Die Weinlaube Zum Zullo überraschte mit außergewöhnlichen schwäbischen Food-Kreationen, lokalen Jungwinzer-Erzeugnissen und einem konsequenten Branddesign, von Interieur bis Crew-Stuff, das für manche alteingesessene Weindörfler ein ähnlich großer Schock gewesen sein muss wie ein Capital Bra-Song aus der Bluetooth-Box ihrer Enkel.

Zum Blog

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Lost & Found Lost / Found / Fun

Über Kessel.TV & Lokalpatriotismus

Aufgetaucht Part 2: Der Text über Lokalpatriotismus vom Herbst 2017 basiert auf unterem Interview, das ich Stadtkind über meinen Blog und Stuttgart gegeben habe. Wir haben uns damals entschieden, die Antworten als kurzes „Essay“ umzuschreiben und zu veröffentlichen.


Was war damals deine Idee hinter kessel.tv?

Ich habe acht Jahre als Redaktionsleiter bei dem Stadtmagazin Sub Culture gearbeitet und dort Mitte der Nullerjahre das Internet als Publikationsmöglichkeit für mich entdeckt. Nur war die Sub Culture-HP, wie so viele Seiten damals, sehr unübersichtlich und das CMS dahinte umständlich und nervenaufreibend.

Parallel zu dieser Zeit poppten die ersten Blogs auf. Spannend fand ich daran zum einen die Einfachheit und schlanke Struktur, sowie dass der aktuellste Beitrag oben angezeigt wird.

Letztendlich wollte ich wenigstens einmal Leben mein ganz eigenes Ding starten, bei dem mir niemand „reinschwätzt“ und ein Blog war und ist eine sehr einfache Möglichkeit das zu tun. Zumindest das Ding zu starten, am Ball bleiben ist dann doch, ja, Arbeit.

2008 fand ich nach einem Research, dass ein Stuttgart-Blog fehlt, zumindest so wie ich mir einen Blog vorstelle, wie ich diese Stadt sehe, kenne und liebe. Ein Blog, der sich mit Stuttgart auseinandersetzt, was ich gut finde an Stuttgart und seinen Protagonisten (aber auch nicht so gut) und Blog, der vor allem zeigt, dass Stuttgart viel, viel mehr ist als das unendlich durchgeleiherte Klischeebild von Weindorf, Wasen, Kehrwoche, Sparsamkeit und Fernsehturm.

Der URL-Name ist meine Idee und das .TV soll früher wie heute drauf hinweisen, dass es auch „trashig“ zu gehen kann, als wie im TV eben. Seit 4. Juli 2008 sind wir online. 

Warum glaubst du, dass viele sich mit Stuttgart nicht so identifizieren, bzw. der Lokalpatriotismus hier nicht so ausgeprägt ist wie in München oder Köln?

Ich kann keinen Vergleich ziehen, weil ich nicht weiß, wie ausgeprägt der Lokalpatriotismus in anderen (deutschen) Städten ist. Ich finde aber, dass er in Stuttgart sehr ausgeprägt ist und das schon relativ lange. Für meine Generation wurde er spätestens ganz offensichtlich mit dem Song „Mutterstadt“ von Massive Töne.

Meine Wahrnehmung im Jahr 2017 ist sogar: Es ist Lokalpatriotismus-Peaktime. Es ist ja fast schon eine Art Geschäftsmodell, Stuttgart geil zu finden, siehe nur das Stuttgart-Panini-Album, das sich angeblich sehr gut verkauft, oder Dinge wie „Stuggi-Schorle“ oder vergangenes Wochenende die Messe „Made in Stuggi“.

Ganz zu schwiegen von den unzähligen Stuttgart-Instagram-Seiten, die sich damit überbieten, ein starkes Bild nach dem anderen zu posten. Dazu hagelt es unzählig passenden Kommentare, wie sehr man das Stuttgart alles liebt. Ich habe das Gefühl, auch verstärkt durch Social Media, dass die Liebe zur Stadt nie breiter und größer proklamiert wurde als heutzutage.

Alles in allem glaube ich aber, dass die Stuttgarter schon immer ganz gerne ihre Stadt mochten und auch stolz auf ihre Stadt waren, es aber eventuell vielleicht nur weniger zeigten bzw. in die Welt rausschrieen als heute. Erkennt man an alten Stuttgart-Bücher und den Texten darin (aus 70er, 80er Jahren, hab da das eine oder andere) oder an älteren Liedern wie „In Heslach fängt die Liebe an“ (finds leider ums Verrecken nicht auf Youtube oder sonst wo).

Vielleicht kommt der Stuttgarter Lokalpatriotismus manchmal einfach nicht immer so gut durch, weil Stuttgart seit jeher viel Negatives über sich ergehen lassen musste bzw. schon immer mit vielen Klischees zu kämpfen hatte – gefühlt mehr, als andere Städte. So Dinge wie Kehrwoche, Ordnung, Geiz und sowieso allgemein das Bild vom angeblich „langweiligen Schwaben“ haben sich scheinbar sehr sehr tief ins deutsche Hirn gebrannt.

Aber klar, bei München ist mein erster Gedanke auch „Schickimicki“-Stadt, was per se nicht stimmt und München (natürlich) viel mehr ist als nur dieses eine Klischee. Aber wie bei so vielen Dingen im Leben muss man sich einfach selbst ein Bild machen. Und so kenne ich viele Leute, die nach Stuttgart gezogen sind, vielleicht erst widerwillig und jetzt nie wieder weg möchten. Natürlich kenne ich auch welche, die regelrecht Hals über Kopf geflüchtet sind und es hier einfach nicht mehr ausgehalten haben, weil es ihnen hier zu klein, zu eng, zu dörflich oder was auch immer ist. Da hat eben jeder eine andere, eigene Wahrnehmung.

Ich meine, so geil ist z.B. Köln jetzt auch nicht, hahaha, und mal ehrlich, wer will schon nach Hannover oder Dortmund? 

Ist Stuttgart für dich selbst Heimat? (Kommst du gebürtig aus Stuttgart?)

Ja. Nie zugezogen und nie weggezogen.

Was ist an Stuttgart trotzdem cool, gut, toll? Und was gar nicht?

Ein „trotzdem“ gibt`s für mich nicht, weil ich gar nicht weiß, gegen was ich trotzen und nicht cool finden soll, hihi. Okay, zunächst einmal ist für mich in Stuttgart natürlich alles cool und toll, weil ich hier eben Zuhause bin und ich mich hier seit 40 Jahren sehr wohl fühle und die Stadt regelrecht genieße und lebe, ich treffe immer Leute, kurzer Checkup was geht, Kaffee hier und dort usw. I love it. 

Zudem hat sich die Stadt gerade in letzten 15, 20 Jahren wahnsinnig verändert – zum Positiven. Sehr zum Positiven. Viele gute Leute machen viele gute Dinge. Das Fluxus ist nur DAS Paradebeispiel, dass man toten Raum beleben kann. Oder nimm den Hans im Glück-Brunnen, ein lauer Frühlings-Sommertag, Montag, Dienstag, egal… alle Gastros voll besetzt.

Die Stuttgarter/Schwaben waren schon immer Lebe- und Genussmenschen, aber zwischenzeitlich hat er noch mehr Möglichkeiten, das auszuleben. Und er/sie/es tun es.

Allein die ganze Club-Bar-Gastro-Szene ist kein Vergleich zu vor 15, 20 Jahren. Es wird ja aktuell quasi im Wochentakt über irgendeine Neueröffnung berichtet. Als ich vor 20 Jahren ausgegangen bin, hatten wir zwei, drei Optionen, wenn überhaupt. 

Auf der anderen Seite sehe ich natürlich die großen Probleme der Stadt, die in den letzten Jahren hinzugekommen sind bzw. zugenommen haben und das sind aktuell eben die oft zitierten Themen Mobilität, Verkehr sowie die Mieten. Ich hoffe, dass wir uns da halbwegs heil raus manövrieren, bevor das alles hier eskaliert und wir gar nicht mehr voran kommen und auf der Straße, blöd gesagt, die Köpfe einschlagen. Da ist nicht nur allein die Politik gefragt, sondern definitiv jeder selbst.

Radfahren geht in Stuttgart. Die Stadtbahn funktioniert. Man muss manchmal halt auch nur wollen.

Außerdem hat man das Gefühl, und das jetzt schon seit mehreren Jahrzehnten, dass die Stadt nie „fertig“ wird. Mal ganz abgesehen davon, dass eine Großstadt wie Stuttgart nie fertig sein wird und sich immer weiter entwickelt MUSS – sonst würden wir heute noch mit Autos durch die Königstraße fahren und das will sicherlich auch niemand mehr. Nur eines vielen Beispielen.

Die Frage ist nur wie und in welchem Maß. Im beengten Stuttgart fühlt sich das so an: Ist die eine große Baustelle weg (wie z.B. Dorotheen Quartier), wird die nächste Wunde aufgerissen (nächstes Jahr z.B. Fluxus / Stadtmitte). Abgesehen davon, dass die Stadt ja so ganz nebenbei den Bau des berühmtesten Bahnhofs der Welt verkraften muss.

Vieles davon macht sicherlich Sinn und ist berechtigt, aber als Bürger ist man zu einem gewissen Grad erschöpft. Ich wünsche mir sehr, wenn irgendwann besagter Bahnhof und das neue Areal dazu fertig sein sollten, dass Stuttgart dann – wenigstens für einige wenige Jahre – wirklich mal „fertig“ ist. 

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2008 bis 2018: 10 Jahre Kessel.TV

2008 bis 2018: Am 4. Juli feierten wir ohne Party und dafür mit viel Netz-Euphorie und Danksagungen das 10jährige von Kessel.TV, den Stuttgart-Blog den ich 2008 gelauncht habe. Gemeinsam mit Thorsten Weh, Mario Krupa, Thomas Geiger, Michael Setzer, Nina Dias da Silva und einigen anderen (Gast)Autoren ist daraus in den letzten 10 Jahren eine Stuttgarter Online-Instanz gewachsen, die monatlich bis zu 100.000 Mal besucht wird. Mehr Jubi-Tara kann man hier nachlesen.   

(Bild Pierre Polak) 

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Facebook Buzz Kessel.TV

Am vergangenen Mittwoch haben Kunstaka-Studenten an der Stuttgarter Stadtbibliothek ein riesiges Banner mit der Aufschrift „I’m with stupid“ aufgehängt, ein Pfeil zeigt dabei auf das benachbarte Einkaufszentrum Milaneo. Frei übersetzt bedeutet das soviel wie „Ich bin mit einem Blödmann unterwegs.“ Bücher vs Massenkonsum ist nur eine Ebene der Geschichte. Das Banner hing nur circa 10 Minuten.

Kessel.TV-Leser Jaytext arbeitet gegenüber der Bibliothek. Da er auch als Fotograf tätig ist, vorwiegend im Motorsport-Bereich, hat er immer eine gute Kamera auf dem Schreibtisch liegen.

Er reagierte prompt, schoss ein paar Fotos von der Aktion und schickte mir per Whatsapp direkt ein Bild, das wir auf die KTV-FB-Page posteten – und lösten mit „nur“ 11.100 Fans zum Post-Zeitpunkt einen unglaublichen Buzz aus. Alltime FB Rekord in KTV History.

In Zahlen: Über 350.000 erreichte Personen, 4200 Likes, 750 mal geteilt, knapp 1000 neue Fans in zwei Tagen.

Die Banner-Aktion ging durch ganz Deutschland, wir hatten noch Bildanfragen u.a. von Welt Online.

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